Alemannia Aachen steht im Finale des Mittelrheinpokals! Vor 25.500 Zuschauern am Tivoli - mehr als Doppelte des bisherigen Rekords für ein Mittelrheinpokalspiel - benötigten die Kaiserstädter eine dramatische Verlängerung, um den 1. FC Düren zu überwinden. Dort wurde Joker Thilo Töpken zum Pokalhelden.
Die Hausherren waren von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, hatten es allerdings mit einem aggressiven und disziplinierten Gegner zu tun. Das Spiel war in der ersten Hälfte von vielen Zweikämpfen geprägt, was die Aachener Offensivbemühungen im Keim erstickte.
Düren dagegen lauerte auf Umschaltmomente und kam so zu zwei Großchancen. Beide resultierten aus Überzahlsituationen, beide Male kam Simon Breuer zum Abschluss. Erst war sein Schuss zu unpräzise (20.) - auch weil Florian Heister Ismail Harnafi ausreichend störte, um das Zuspiel zu beeinflussen - dann fand er in Marcel Johnen seinen Meister (37.).
49 Minuten dauerte es, ehe die Alemannia zur ersten nennenswerten Offensivaktion kam: Ein Klärungsversuch der Gäste landete vor den Füßen von Kilian Pagliuca, dessen Abschluss geblockt wurde. Aachen hatte den Weg zum Tor nun gefunden, kam auch zu weiteren Abschlüssen. Meist war der eingewechselte Dustin Willms beteiligt (58., 62.). Der 1. FC Düren blieb allerdings gefährlich. Und traf: Nach einem Aufbaufehler von Heister landete der Ball bei Abdul Fesenmeyer, der allerdings im Abseits stand (51.).
1. FC Düren: Theißen - Egouli, Weber (91. Winke), Popovic - Breuer, Brock, Geimer, Harnafi (63. Clemens), Matuschyk (106. Dulleck), Aigbekaen (76. Ibishi), Fesenmeyer (63. Schlößer)
Tore: 1:0 Heinz (92.), 2:0 Töpken (96.), 2:1 Hanraths (ET, 114.)
Gelbe Karten: Strujic, Willms, Heister - Brock, Breuer, Fesenmeyer, Matuschyk, Clemens
Zuschauer: 25.500
Aachen war auf einem mittlerweile regengetränkten Rasen seit der Pause jedoch die gefährlichere Mannschaft. Doch weder Sasa Strujic, der relativ freistehend den Pfosten traf (69.), noch Bastian Müller, der auf Vorlage des Flügelspielers drüber schoss, gelang die Führung.
Stattdessen boten sich beide Mannschaften eine intensive wie offene Schlussphase der regulären Spielzeit. Strujic hatte nach einer Flanke von Heister in der Nachspielzeit schließlich die Chance zum Last-Minute-Siegtreffer, köpfte aber drüber (90+4). Verlängerung.
Es folgte der Auftritt von Thilo Töpken, der in der 88. Minute eingewechselt worden war. Keine zwei Minuten waren nach Wiederanpfiff gespielt, da fand der 25-Jährige im Sechzehner Anton Heinz, der die Flanke per Volley im linken unteren Eck zum 1:0 unterbrachte (92). Vier Minuten später besorgte Töpken die Vorentscheidung selbst: Lukas Scepanik hatte durchgesteckt, der Winterneuzugang vom SV Rödinghausen blieb cool und schob zum 2:0 ein (96.).
Die Gäste sorgten sechs Minuten vor Schluss durch ein Eigentor von Mika Hanraths, der eine scharfe Hereingaben unhaltbar abfälschte, nochmal für bange Minuten. Ohne Folgen.
Alemannia Aachen brachte das 2:1 über die Zeit und zieht somit in das Finale des Mittelrheinpokals ein. Dort wartet am 25. Mai der Bonner SC. Der Sieger zieht in den DFB-Pokal 2024/2025 ein.